Unsicherheit liegt vor, wenn keine Wahrscheinlichkeitsverteilung für das Eintreten von Ereignissen existiert. In solchen Fällen bietet sich eine Sensitivitätsanalyse an. Dabei wird der Gegenwartswert der Nettonutzen auf Grundlage pessimistischer, optimistischer und mittlerer Bewertungen berechnet. Die Rangfolge der Projekte und ihre Akzeptierbarkeit werden dann hinsichtlich ihrer Sensitivität gegenüber Veränderungen in den Annahmen und Parametern überprüft. Der Entscheidungsträger kann je nach seiner Risikobereitschaft die Hypothese wählen, die er für zutreffend hält. Wenn keinerlei Vorstellungen über die Wahrscheinlichkeiten bestehen, kann jedem Ereignis die gleiche Wahrscheinlichkeit zugeordnet werden (Bayes-Kriterium). (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 162 f.)
Beispiel: Ein Unternehmen plant den Einstieg in einen neuen Markt, hat jedoch keine Erfahrungswerte, um die Erfolgschancen zu bewerten. Es führt eine Sensitivitätsanalyse durch, die pessimistische, optimistische und mittlere Szenarien berücksichtigt. Basierend auf den Ergebnissen dieser Analyse und der eigenen Risikobereitschaft trifft das Unternehmen seine Entscheidung.
Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston:
De Gruyter Oldenbourg