Tit for Tat bezeichnet eine Strategie eines Spielers, der in einem wiederholten Spiel im ersten Zug kooperiert und danach genauso handelt wie der Gegenspieler in der vorausgehenden Spielrunde. (vgl. Holler/Illing/Napel 2019, S. 21)
Beispiel: Angenommen, zwei Unternehmen, A und B, stehen in einem Markt und entscheiden monatlich, ob sie hohe Preise halten (kooperieren) oder senken (nicht kooperieren), um kurzfristige Marktanteile zu gewinnen. Firma A verfolgt dabei die Tit-for-Tat-Strategie: Sie startet im ersten Monat kooperativ und hält den Preis hoch. Firma B senkt jedoch im zweiten Monat die Preise, um Marktanteile zu gewinnen. A reagiert daraufhin im dritten Monat ebenfalls mit einer Preissenkung, um B zu „bestrafen“. Im vierten Monat hebt B die Preise wieder an, und A folgt im fünften Monat kooperativ. So stellt Tit-for-Tat sicher, dass B langfristig motiviert ist, kooperativ zu handeln, da Abweichungen von A sofort bestraft werden.
Holler, M. J.; Illing, G.; Napel, S. (2019): Einführung in die Spieltheorie. 8. Auflage. Berlin: Springer Gabler