Mechanismusdesign ist ein Bereich der Spieltheorie, der untersucht, wie optimale institutionelle Rahmenbedingungen und Spielregeln gestaltet werden können, um gewünschte Ergebnisse zu erzielen. Dabei wird analysiert, wie sich verschiedene Regeln auf das Verhalten und die resultierenden Gleichgewichte in politischen oder wirtschaftlichen Prozessen auswirken.
Mechanismusdesign beantwortet Fragen wie die Gestaltung effizienter Entscheidungsprozesse für öffentliche Güter, die Maximierung von Einnahmen durch Auktionsverfahren oder die Formulierung von Anreizverträgen in der Unternehmensführung. Es berücksichtigt dabei auch Fairnessaspekte, wie die Zustimmung zu Regeln unter einem „Schleier des Nichtwissens“ nach dem Ansatz von Rawls. (vgl. Holler/Illing/Napel 2019, S. 30)
Beispiel: Angenommen, ein Verkäufer möchte einen maximalen Erlös für ein wertvolles Kunstwerk erzielen. Um dieses Ziel zu erreichen, nutzt er eine Zweitpreisauktion, in der der Höchstbietende zwar gewinnt, aber nur den Preis des zweithöchsten Gebots zahlen muss. Diese Regel schafft Anreize für alle Bieter, ihre wahren Wertschätzungen preiszugeben, weil sie sicher sein können, nur den Preis des nächsten Gebots zu zahlen, falls sie gewinnen. Dies maximiert den Erlös und illustriert, wie durch Mechanismusdesign ein optimales Ergebnis für den Verkäufer erreicht wird.
Holler, M. J.; Illing, G.; Napel, S. (2019): Einführung in die Spieltheorie. 8. Auflage. Berlin: Springer Gabler