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Lernumwelten

Lernumwelten sind didaktisch gestaltete Kontexte, in denen Lernende aktiv und selbstgesteuert Wissen konstruieren können. Sie fördern verschiedene Konstruktionsleistungen, indem sie die Beteiligung der Lernenden anregen und ihnen die Möglichkeit geben, ihr Vorwissen einzubringen und zu erweitern.


Zu den Merkmalen solcher Lernumgebungen gehören Aktivität, wobei Lernende aktiv beteiligt sind und Interesse an ihren Aufgaben entwickeln. Zudem wird Selbststeuerung gefördert, da die Lernenden ihren eigenen Lernprozess kontrollieren und steuern können, wobei der Grad der Selbststeuerung je nach Situation variieren kann. Konstruktivität spielt ebenfalls eine Rolle, indem Lernende ihre Erfahrungen nutzen und Wahrgenommenes interpretieren, um ihr Wissen zu erweitern. Lernumgebungen bieten zudem situative Anwendungsbezüge, die es den Lernenden ermöglichen, Wissen in konkreten Kontexten anzuwenden. Schließlich arbeiten Lernende sozial interaktiv zusammen und bringen ihren soziokulturellen Hintergrund in den Lernprozess ein. Diese Aspekte schaffen eine dynamische Lernumgebung, die das Lernen effektiver und relevanter macht. (vgl. Lehner 2019, S. 61)


Beispiel: Angenommen, in einem BWL-Unterricht wird eine Lernumgebung geschaffen, in der die Schüler in Gruppen arbeiten, um ein fiktives Unternehmen zu gründen. Dabei sind sie aktiv beteiligt, entwickeln Interesse an der Aufgabe und steuern ihren Lernprozess selbst. Sie nutzen ihr Vorwissen, um einen Businessplan zu erstellen, interpretieren die Anforderungen des Marktes und erweitern ihr Wissen über Finanzierungsmöglichkeiten. In dieser Situation wird auch Wert auf den sozialen Austausch gelegt, indem die Schüler ihre Ideen diskutieren und Feedback von ihren Mitschülern erhalten. Diese Lernumgebung fördert nicht nur die individuelle Wissenskonstruktion, sondern auch die Zusammenarbeit und Anwendung des Gelernten in einem praxisnahen Kontext.


Lehner, M. (2019): Didaktik. Bern: Haupt Verlag

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