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Kategoriale Bildung

Kategoriale Bildung, ein zentraler Begriff in der Bildungstheorie von Wolfgang Klafki, beschreibt den Bildungsprozess als eine Einheit von materiellen und formalen Aspekten, die untrennbar miteinander verbunden sind. Während materielle Bildung sich auf die Inhalte und Bildungsgegenstände konzentriert, die ein Mensch erlernt, also das Wissen über die Welt und die kulturellen Güter, fokussiert formale Bildung auf die Entwicklung von Fähigkeiten und Kompetenzen, die notwendig sind, um diese Inhalte zu verstehen und zu verarbeiten. (vgl. Lehner 2019, S. 51)


Beispiel: Angenommen, im Geschichtsunterricht lernen Schüler über die Französische Revolution. Dabei erschließen sie sich nicht nur das Wissen über den Verlauf und die Hintergründe dieses Ereignisses (materieller Aspekt), sondern entwickeln gleichzeitig die Fähigkeit, historische Ereignisse zu analysieren und kritisch zu reflektieren (formaler Aspekt). Sie verstehen also nicht nur die konkreten Inhalte, sondern lernen auch, diese auf andere historische und aktuelle Kontexte anzuwenden und ihre eigene Position dazu zu hinterfragen.


Lehner, M. (2019): Didaktik. Bern: Haupt Verlag

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