Das Handelskettenparadoxon (oder Chain Store Paradox) beschreibt eine Situation, in der ein Monopolist oder Marktführer, der wiederholt gegen potenzielle neue Marktteilnehmer kämpft, am Ende keine wirksame Abschreckungsstrategie finden kann, um Konkurrenten langfristig vom Markteintritt abzuhalten. (vgl. Holler/Illing/Napel 2019, S. 21 f.)
Beispiel: Im Handelskettenparadoxon versucht ein Monopolist, den Markteintritt eines Wettbewerbers über mehrere Perioden abzuschrecken. In der ersten Periode weiß der Wettbewerber, dass der Monopolist in der letzten Periode (z. B. Periode 5) aufgrund fehlender zukünftiger Gewinne nicht mehr aggressiv reagieren kann. Daher erkennt der Wettbewerber, dass die Drohungen des Monopolisten in den ersten Perioden nicht glaubwürdig sind. Da er in der letzten Periode sicher in den Markt eintreten kann, entscheidet er sich, bereits in der ersten Periode einzutreten.
Holler, M. J.; Illing, G.; Napel, S. (2019): Einführung in die Spieltheorie. 8. Auflage. Berlin: Springer Gabler