Effectuation bedeutet, auf der Grundlage der eigenen Mittel zu handeln, das Risiko gering zu halten und Umstände sowie Zufälle geschickt auszunutzen, während man auf Allianzen und Partnerschaften setzt.
Im Gegensatz zur traditionellen kausalen Managementlogik, die darauf abzielt, Ziele zu setzen, zu planen und umzusetzen, erfordert Effectuation keine festen Ziele. Anstelle davon konzentriert sich Effectuation darauf, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und vorhandene Mittel kreativ zu nutzen, um neue Möglichkeiten zu erschließen. Es wird nicht versucht, die Zukunft durch umfassende Analysen und Prognosen zu kontrollieren, sondern darauf vertraut, dass durch aktives Handeln die Zukunft mitgestaltet werden kann.
Effectuation ist besonders in Situationen der Ungewissheit überlegen, da es ermöglicht, auf dynamische und unvorhersehbare Umstände zu reagieren und dabei Verluste zu minimieren. Analog dazu wird Effectuation im Vergleich zur traditionellen Planungsmethode als kreativer Prozess betrachtet, bei dem aus den vorhandenen Ressourcen und Möglichkeiten durch experimentelles Handeln innovative Lösungen entstehen. (vgl. Müller 2017, S. 18)
Beispiel: Die Gründung eines kleinen Handwerksunternehmens durch einen erfahrenen Tischler. Anstatt ein detailliertes Geschäftsmodell zu entwickeln, nutzt er seine vorhandenen Fähigkeiten und Werkzeuge, um individuelle Möbelstücke herzustellen. Er baut Partnerschaften mit örtlichen Baumärkten auf, um hochwertige Materialien zu beziehen, und nutzt sein persönliches Netzwerk, um Aufträge von Freunden und Bekannten zu erhalten. Durch die flexible Anpassung an Kundenwünsche und den kontinuierlichen Ausbau seines Geschäfts kann er langsam wachsen und seinen Erfolg steigern, ohne größere finanzielle Risiken einzugehen.
Müller, H-.E. (2017): Unternehmensführung. Strategie - Management - Praxis. 3. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg