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Didaktische Rekonstruktion

Didaktische Rekonstruktion ist der Prozess, bei dem Fachinhalte so aufbereitet und vereinfacht werden, dass sie für Lernende verständlich und zugänglich sind. Bei der didaktischen Rekonstruktion müssen mehrere Anforderungen erfüllt werden: Erstens muss das Erklärungsmuster fachgerecht sein, was bedeutet, dass es zwar vereinfacht sein kann, aber trotzdem korrekt und verständlich innerhalb des Fachgebiets bleibt, auch wenn es Modelle oder Analogien verwendet, die außerhalb ihres Modells nicht exakt sind.


Zweitens muss das Erklärungsmuster schülergerecht sein, indem es auf das Entwicklungsniveau, das Vorwissen und das Verständnis der Lernenden Rücksicht nimmt, selbst wenn dies bedeutet, dass vereinfacht oder modellhaft gearbeitet wird. Drittens muss es zielgerecht sein, indem es den spezifischen Lernzielen des Unterrichts entspricht und die Inhalte entsprechend der Zielstellung des Schulfaches behandelt werden.


Insgesamt sorgt die didaktische Rekonstruktion dafür, dass komplexe Inhalte verständlich und zielgerichtet vermittelt werden, während sie die fachliche Richtigkeit und die Bedürfnisse der Lernenden berücksichtigt. (vgl. Lehner 2019, S. 134)


Beispiel: Im Physikunterricht wird das komplexe Thema „Schwingungen“ vereinfacht, indem Schüler ein Pendel als Modell verwenden. Anstatt mathematische Formeln zu behandeln, lernen sie, dass Schwingungen wie die regelmäßige Hin-und-Her-Bewegung eines Pendels funktionieren. Diese didaktische Rekonstruktion vermittelt das Wesentliche auf schülergerechte Weise, ohne sich in Fachdetails zu verlieren.


Lehner, M. (2019): Didaktik. Bern: Haupt Verlag

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