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Biografische Didaktik

Die biografische Didaktik von Horst Siebert basiert auf der Idee, dass Lerninhalte in einem Prozess der Emergenz aus den Erfahrungen, Vorkenntnissen und Interessen der Lernenden entstehen. In der Erwachsenenbildung wird Wert auf die biografischen Hintergründe der Lernenden gelegt, da diese einen wesentlichen Einfluss darauf haben, welche Themen und Inhalte als relevant und sinnvoll erachtet werden. Der Lernprozess wird somit individuell gestaltet, indem die Lernenden aktiv Wissen auswählen und erschließen, das für sie anschlussfähig und passend ist. (vgl. Lehner 2019, S. 63)


Beispiel: Angenommen, in einem Erwachsenenbildungskurs zum Thema "Gesunde Ernährung" wird die biografische Didaktik angewandt. Die Teilnehmer werden aufgefordert, ihre eigenen Erfahrungen und Vorlieben im Hinblick auf Ernährung zu teilen. Anschließend wählen sie gemeinsam relevante Themen aus, die auf ihren biografischen Hintergründen basieren, wie zum Beispiel lokale Essgewohnheiten oder gesundheitliche Herausforderungen. So entsteht ein individuell zugeschnittenes Lernangebot, das an den Lebensrealitäten der Lernenden anknüpft.


Lehner, M. (2019): Didaktik. Bern: Haupt Verlag

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