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Bildungsgangdidaktik

Die Bildungsgangdidaktik ist eine Theorie und Praxis des Lehrens und Lernens, die sich darauf konzentriert, wie Schüler ihren Bildungsweg innerhalb der institutionellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen selbst gestalten können. Dabei wird großer Wert darauf gelegt, die individuellen Perspektiven und Subjektpositionen sowohl der Schüler als auch der Lehrer zu berücksichtigen.


Ein zentraler Begriff ist die Entwicklungsaufgabe, die versucht, individuelle Bildungsgänge in eine allgemeine Logik einzubetten. Diese Aufgaben stellen die Schüler vor die Herausforderung, ihre persönliche Biographie mit gesellschaftlichen Anforderungen zu verbinden. Ziel der Bildungsgangdidaktik ist es, sinnvolle Lernprozesse zu fördern, die auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden abgestimmt sind und ihre persönlichen Sinnkonstruktionen berücksichtigen. (vgl. Lehner 2019, S. 65 ff.)


Beispiel: Angenommen, in einem Schulprojekt geht es darum, wie Schüler ihre Berufswahl vorbereiten. Die Lehrkraft lässt die Schüler ihre bisherigen Erfahrungen, Interessen und Ziele reflektieren und in Bezug zu den gesellschaftlichen Anforderungen an verschiedene Berufe setzen. Dabei wird jeder Schüler individuell unterstützt, um zu verstehen, wie seine persönlichen Erfahrungen in den Berufswahlprozess einfließen können. Die Lehrkraft berücksichtigt dabei die unterschiedlichen Hintergründe und Lernwege der Schüler, um ihnen zu helfen, eine für sie sinnvolle Entscheidung zu treffen.


Lehner, M. (2019): Didaktik. Bern: Haupt Verlag

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