Antizyklische Wechselkurspolitik bezeichnet die Steuerung der Wechselkurse durch Zentralbanken, um wirtschaftliche Schwankungen auszugleichen. In einer Rezession wird die eigene Währung durch expansive Geldpolitik gezielt abgewertet, um Exporte zu fördern und Importe zu verringern, was die Gesamtnachfrage stärkt. In Phasen der Überhitzung wird die Währung durch restriktive Geldpolitik aufgewertet, um die Nachfrage zu dämpfen. (vgl. Beck 2011, S. 161 ff.)
Beispiel: Während einer Rezession in der Eurozone senkt die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen, wodurch der Euro abwertet. Dies macht Exporte aus der Eurozone günstiger und Importe teurer. Deutsche Maschinenhersteller können so mehr in die USA verkaufen, während europäische Verbraucher weniger US-Produkte kaufen. Dadurch wird die Wirtschaft in der Eurozone angekurbelt.
Beck, B. (2011): Makroökonomie. Zürich: vdf Hochschulverlag