top of page

Alltagstheorien

Alltagstheorien sind subjektive Theorien oder Überzeugungen, die Lehrende aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen und biografischen Prägungen entwickeln. Diese Theorien dienen als Grundlage für ihr Handeln im Unterricht und bieten Erklärungs- und Prognosemuster, die es ermöglichen, neue Situationen zu deuten und bekannte Problemlösungen anzuwenden. Sie unterscheiden sich von wissenschaftlichen Theorien durch ihre Nähe zur Lebenswelt und ihre pragmatische Orientierung, und neigen dazu, konservativ zu bleiben, um die Funktionalität der bewährten Handlungsstrategien nicht zu gefährden. (vgl. Lehner 2019, S. 70 f.)


Beispiel: Ein Lehrer, der aufgrund jahrelanger Erfahrung glaubt, dass Schüler nur durch strenge Disziplin gut lernen, wird diese Überzeugung auch dann beibehalten, wenn moderne didaktische Ansätze flexiblere Methoden empfehlen. Seine Alltagstheorie leitet sein Verhalten, auch wenn neuere Erkenntnisse ihm widersprechen könnten.


Lehner, M. (2019): Didaktik. Bern: Haupt Verlag

Comments


bottom of page